Umgang mit spezifischen Verhaltensproblemen!
Übermäßiges Bellen
Ursachen: Territoriale Verteidigung, Alarm, Suche nach Aufmerksamkeit, Langeweile, Trennungsangst oder soziale Erleichterung (Bellen anderer Hunde)
Lösungen:
- Identifizieren Sie den Auslöser und bekämpfen Sie die zugrunde liegende Ursache
- Lehren Sie die Befehle „Sprechen“ und „Ruhe“ durch positive Verstärkung
- Bei Aufmerksamkeitsbellen: vollständig ignorieren (kein Blickkontakt, keine verbale Reaktion, keine Berührung)
- Sorgen Sie für ausreichend Bewegung und geistige Stimulation
- Wenden Sie sich bei anhaltenden Problemen an einen zertifizierten Verhaltenstherapeuten.
Ressourcenbewachung
Ursachen: Natürliche Tendenz, wertvolle Gegenstände zu schützen, frühere negative Erfahrungen
Lösungen:
- Knurren niemals bestrafen (es ist ein Warnsignal)
- Tauschen Sie: Bieten Sie etwas Besseres an als das, was der Hund bewacht.
- Drop it”-Training mit allmählich wertvoller werdenden Gegenständen
- Bringen Sie Ihrem Hund bei, dass Ihre Annäherung nicht bedeutet, dass Sie ihm etwas wegnehmen, sondern dass er mehr Gutes bekommt.
- In schweren Fällen sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen (kann gefährlich sein).
Trennungsangst
Ursachen: Übermäßige Anhänglichkeit, unzureichendes Unabhängigkeitstraining, traumatische Erfahrungen
Lösungen:
- Schaffen Sie positive Assoziationen mit Abgangshinweisen (Schlüssel, Jacke)
- Üben Sie viele kurze Verabschiedungen und Rückkehren ohne Drama
- Bieten Sie speziell für die Zeit des Alleinseins bereicherndes Spielzeug an.
- Die Dauer des Alleinseins allmählich erhöhen
- In schweren Fällen Anti-Angst-Hilfen in Betracht ziehen (DAP-Diffusoren, beruhigende Musik)
- Kann professionelle Hilfe und manchmal Medikamente erfordern
Leinenreaktivität
Ursachen: Frustration, Angst, frühere negative Erfahrungen, mangelnde Sozialisierung
Lösungen:
- Abstand zu Auslösern (andere Hunde/Menschen) einhalten – unter der Schwelle arbeiten
- Anwendung des „Look at That“-Trainings: Belohnung von ruhigen Blicken in Richtung des Auslösers
- Verwenden Sie hochwertige Leckerlis, die nur für das Reaktivitätstraining reserviert sind.
- Üben Sie U-Turns und Rückzugsmöglichkeiten für den Notfall
- Erwägen Sie ein Front-Clip-Geschirr oder ein Kopfhalfter zur besseren Kontrolle.
Counter Surfing/Trash Raiding
Ursachen: Natürliches Aasfresserverhalten, selbstbelohnende Aktivität
Lösungen:
- Management zuerst: Theken abräumen, Mülleimer sichern
- Lehren Sie solide „Lass es“ und „Platz“ Kommandos
- Geeignete Futterpuzzle-Spielzeuge zur Verfügung stellen
- Üben Sie beaufsichtigte Situationen mit Verlockungen und belohnen Sie gute Entscheidungen
- Fernabschreckung wie bewegungsaktivierte Luftdosen (vorsichtig einsetzen)
Wühlen
Ursachen: Jagdinstinkt, Abkühlungsverhalten, Langeweile, Angst, Nestbauinstinkt
Lösungen:
- Stellen Sie einen ausgewiesenen Grabbereich (Sandkasten) mit vergrabenen Schätzen zur Verfügung
- Mehr Bewegung und geistige Stimulation
- Mehr Schatten und Abkühlungsmöglichkeiten bei heißem Wetter
- Beaufsichtigen Sie den Aufenthalt im Freien, bis die Gewohnheit gebrochen ist.
- Eventuelle Angstzustände separat behandeln
Auf Menschen springen
Ursachen: Aufregung, Begrüßungsverhalten, Aufmerksamkeitssuche
Lösungen:
- Springen komplett ignorieren: wegdrehen, kein Blickkontakt oder Sprechen
- Belohnen Sie „vier auf dem Boden“ oder Sitz für die Begrüßung
- Lassen Sie Gäste beim Training helfen, indem Sie das gleiche Protokoll befolgen.
- Üben Sie geplante Ankünfte mit Helfern unterschiedlicher Aufregung
- Bringen Sie ein inkompatibles Verhalten bei, z. B. das Holen eines Spielzeugs zur Begrüßung.
Zerstörerisches Kauen
Ursachen: Zahnen, Langeweile, Ängstlichkeit, überschüssige Energie
Lösungen:
- Bieten Sie geeignetes Kauspielzeug mit unterschiedlicher Beschaffenheit an.
- Wechseln Sie das Spielzeug, um das Interesse aufrechtzuerhalten.
- Verwenden Sie Geschmacksverhinderer für verbotene Gegenstände
- Mehr Bewegung und geistige Stimulation
- Beaufsichtigen oder einsperren, wenn Sie nicht zusehen können
Bei hartnäckigen oder schwerwiegenden Verhaltensproblemen empfiehlt es sich, einen zertifizierten professionellen Trainer oder Verhaltensforscher zu Rate zu ziehen, insbesondere wenn das Verhalten ein Sicherheitsrisiko für den Hund oder andere darstellt.